Wer Reisen in fremden Ländern als aktive Unternehmung versteht, der
ist auf geeignete Verkehrsmittel angewiesen. Dabei mögen die Meinungen
über das Prädikat geeignet weit auseinander gehen. Wichtig ist in diesem
Zusammenhang, eine Wegstrecke von A nach B zu überwinden.
Bei einem Aufenthalt auf den Philippinen wird der Reisende schnell
erkennen, dass sich die Möglichkeiten der Fortbewegung nicht immer so
einfach darstellen, als das in der Heimat der Fall ist. Nach einigen
Erfahrungen mit den hier beschriebenen Verkehrsmitteln mag sich jedoch
ein anderes Bild ergeben.
Auf gemütlicher Fahrt mit dem Fahrrad-Taxi
Ganz gleich, ob in der Stadt oder in kleineren Dörfern – der Verkehr
wird meistens von einfachen, unscheinbaren Fahrzeugen dominiert. Eines
der wichtigsten Vertreter ist dabei das sogenannte „Sikat-Sikat“. Beim
Sikat-Sikat handelt es sich um ein meist kleineres Fahrrad, ähnlich
einem BMX, dem ein massiver Fahrgastraum hinzugefügt wurde. Mit einem
solchen ‘Gefährt’ transportiert der „Sikat-Taxler“ mitunter bis zu 4
Personen, zumindest, wenn es sich um Filipinos und um einigermaßen ebene
Wegstrecken handelt. Im Preis-/Leistungsverhältnis sind diese
Fahrrad-Taxen kaum zu schlagen.
Der „Chauffeur“ schreckt auch nicht vor längeren Wegstrecken zurück.
Zwei bis drei Kilometer liegen da durchaus im Bereich des Machbaren. Der
einheimische Filipino wird für eine solche Dienstleistung vielleicht 5 –
7 Pesos bezahlen. Das sind etwa 20 Eurocents. In der heißen Sonne wird
man als Europäer den Fahrrad Taxler auch für eine Wegstrecke von 500
Meter bemühen und ihm dafür gerne den doppelten Preis bezahlen.
Das Schöne bei diesem Angebot von Dienstleistungen ist, dass es keine
Wartezeiten und keine festen Fahrpläne gibt, auf die man achten müsste.
Mit dem Tricycle geht’s weiter
Nach einem ähnlichen Prinzip sind Motorrad Taxis konzipiert, kurz
Tricycle genannt. Diese Personenbeförderungsmittel bestimmen vielerorts
das Straßenbild nicht nur durch ihre Anzahl, sondern auch durch ihre
Lautstärke. Mit diesen Fahrzeugen lassen sich natürlich größere
Entfernungen meistern und vor allem darf zusätzlich auch sperriges
Gepäck “mit an Bord“.
Auf den Philippinen gehören Tricycles zum normalen Straßenbild. Auf
einer Philippinen Reise sollte es daher keinerlei Vorbehalte geben, auf
solche Möglichkeiten zurückzugreifen. Der Spaßfaktor ist garantiert und
eine solche Fahrt ist in vielen Fällen schon ein kleines Reiseerlebnis.
Es gibt viele Gründe diese, für europäische Verhältnisse
ungewöhnlichen Transportmittel in Anspruch zu nehmen, sei es für den Weg
vom Flugplatz zur Unterkunft, für den Besuch auf dem Wochenmarkt, für
die Fahrt zum Hafen oder für eine kleine Sightseeing-Tour. Die
Fahrpreise liegen meistens erheblich niedriger als eine Fahrt in einem
regulären Taxi kosten würde.
Das Habal-Habal für spezielle Fahrten
Auf den Philippinen gibt es durchaus gute Straßen, allerdings sind
diese meistens auf wichtige Verbindungsstrecken beschränkt und
keineswegs flächendeckend vorhanden. Für den Weg zur Schule und für
viele andere Anlässe sind alle Menschen aus Dörfern und Ansiedlungen,
die nicht über gut befestigte Verbindungsstraßen verfügen auf ein sehr
spezielles Fahrzeug angewiesen, das Habal-Habal. Mit dem Motorrad ohne
Beiwagen lassen sich auch steinige und steilere Wegstrecken meistern.
Damit mehr als nur eine Person chauffiert werden kann,wird am
Habal-Habal die Sitzbank künstlich verlängert. Ohne diesen Eingriff
könnte diese Art von Personentransport ansonsten nicht ökonomisch
betrieben werden.
Auf einer Philippinen-Reise kann es allerdings auch für den Besucher
gute Gründe geben, auf eine solche Dienstleistung zurückzugreifen.
Schöne Wasserfälle und andere interessante Ausflugsziele in den Bergen,
vielleicht auf einem der zahlreichen Vulkane auf den Philippinen, können
oftmals nur mit dem Habal-Habal realisiert werden.
Das Jeepney – Markenzeichen im philippinischen Straßenverkehr
Alleine schon durch ihren Glanz und ihre liebevolle Gestaltung und
Aufmachung sind Jeepneys die Krönung im philippinischen Straßenverkehr.
In den Anfängen waren es vom US Militär nach dem 2. Weltkrieg
zurückgelassene Fahrzeuge, die die Improvisationskunst der Filipinos
angeregt hatte. Heute werden die Karosserien in mühevoller Handarbeit
individuell angefertigt und mit gebrauchten Motoren fahrtüchtig gemacht.
Neben dem tollen Aussehen werden viele Freunde exotischer Fahrzeuge
auch von der Rauchwolke und vor allem dem Klang des Motors begeistert
sein, wenn ein Jeepney Fahrt aufnimmt.
Auf der Fahrt mit einem Jeepney lernt man vieles über die
ungezwungene und unverfälschte Lebensfreude kennen, die den Filipinos
eigen ist. Haltestellen sind überall dort, wo der Passant auf der Straße
mit einem Handzeichen andeutet, dass er gerne mitfahren möchte. Auch
hier sind Fahrpläne überflüssig.
Jeepneys fahren in regelmäßiger Unregelmäßigkeit, und Rücksicht ist oberstes Gebot.
Alle Fahrgäste werden respektvoll behandelt und kleine, zeitliche
Verzögerungen, die durch die Mitnahme von sperrigem Gepäck oder gar
eines Haustieres, wie einer Ziege oder einem kleinen Ferkel entstehen,
werden ohne Murren von den Fahrgästen akzeptiert. Besonders die
kleineren und die älteren Fahrgäste werden mit besonderer Rücksicht
behandelt.
Und noch eins
Ausdrücke wie: Silat-Sikat, Habal-Habal oder Balik-Balik stammen aus
den Landesteilen der Philippinen, in denen Vorzugsweise der Visayan
Dialekt gesprochen wird, also in den Visayas und auf der südlichen
Hauptinsel Mindanao. Alle Dinge und Handlungen, die mit Dynamik
verbunden sind, sind häufig dadurch gekennzeichnet, dass der zugehörige
Name doppelt benutzt wird.
Das Jeepney ist unter dieser Bezeichnung eher im nördlichen Teil der
Philippinen zuhause, auf der nahezu ausschließlich die eigentliche
Landessprache, Tagalog, gesprochen wird. In den Visayas und auf Mindanao
werden Jeepneys meistens als Armak bezeichnet.
Auf der Philippinen-Reise können also gerade im Straßenverkehr und
mit der Nutzung der hier beschriebenen Beförderungsmittel sehr viele
schöne Erlebnisse und Erkenntnisse über Land und Leute gewonnen werden.
(C) by Philippinen Tours
Gastartikel
Sie wollen einen schönen und informativen Gastbeitrag verfassen? Dann lesen Sie hier weiter, um bei Philippinen Tours mitzuwirken.
Zudem suchen wir auch Mitarbeiter, die uns in Sachen Filipino lernen und Visaya / Cebuano unterstützen:D
Zudem suchen wir auch Mitarbeiter, die uns in Sachen Filipino lernen und Visaya / Cebuano unterstützen:D
2 comments:
Das "Sikat-sikat" ist falsch gennant. Sollte eigentlich "Sikad-sikad" sein. Ich hatte in Davao aufgewachsen. Finde dein Blog etcht toll!
Herzlichen Dank Stephiny
Post a Comment