Foto: Thomas Banneyer/dpa
Die Wärmeversorgung in Deutschland wird immer teurer … und bald unbezahlbar?
▶︎ Fast jedes zweite Stadtwerk (41 Prozent) hält eine bezahlbare Wärmeversorgung für NICHT mehr gesichert! Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Nur 38 Prozent der befragten Unternehmen können eine bezahlbare Wärmeversorgung auch künftig garantieren.
Grund für die Sorge: Die Energiewende frisst Rekordinvestitionen! Bis 2030 sagt der VKU einen Investitionsbedarf in Höhe von 721 Mrd. Euro voraus.
Energie-Experte Professor Manuel Frondel (RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung) warnt: Wenn sich die Sorge der Versorger bewahrheitet, „hat dies Konsequenzen für die Energieverbraucher in Form höherer Energiekosten“.
DENN, so Frondel zu BILD: „Die Energieversorger werden die höheren Kosten an die Verbraucher weitergeben müssen, um nicht selbst darauf sitzen zu bleiben.“
Die Heizpreise sind gesunken. Doch einige Verbraucher müssen erst handeln, um zu sparen.
Aktuell werden noch etwa die Hälfte aller Wohnungen und Häuser (48,3 Prozent) in Deutschland mit Erdgas beheizt, rund 23 Prozent mit Heizöl. Auch das wird allerdings durch die beschlossene Wärmewende immer teurer: 2025 steigt die CO2-Steuer von aktuell 45 Euro pro Tonne auf 55 Euro pro Tonne.
Keine verlässlichen wirtschaftlichen Anreize
Ab 2045 darf in Deutschland dann nur noch mit erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme (z.B. aus Müllverbrennungsanlagen) geheizt werden. Damit das überhaupt gelingen kann, fordert Liebing „einen entschlossenen Umbau – und eine entschlossene, verlässliche Förderung.“
83 Prozent der befragten Energieversorger erwarten, dass Fernwärme für sie in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen wird. Doch es drohen horrende Kosten.
Arbeiter rangieren im Morgengrauen einen Kohlezug vor dem Heizkraftzwerk am Westhafen der Stadt und sorgen so mit dafür, dass in vielen Wohnungen der Stadt Strom und Fernwärme fließen
Arbeiter rangieren im Morgengrauen einen Kohlezug vor dem Heizkraftzwerk am Frankfurter Westhafen und sorgen so mit dafür, dass in vielen Wohnungen der Stadt Strom und Fernwärme fließen
Fast alle Befragten (97 Prozent) erwarten in den kommenden Jahren mehr Investitionen in die Erzeugung und Infrastruktur von klimaneutraler Wärme.
„Um die Fernwärme massiv ausbauen zu können, brauchen wir klare rechtliche Rahmenbedingungen und kein ständiges politisches Hin und Her“, sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing (61).
Für Energieversorger keine ausreichenden und verlässlichen wirtschaftlichen Anreize, in die Wärmewende zu investieren. Zwar sei die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze grundsätzlich gut, der entsprechende Finanz-Topf aber deutlich zu klein.
Der VKU-Chef fordert: „Damit der Ausbau in Schwung kommt, braucht es eine Aufstockung von aktuell 3,5 Milliarden Euro insgesamt bis 2034 auf 3,5 Milliarden Euro pro Jahr.“
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