Von: Patricia Huber, Merkur
Vielen Rentnern reicht das Geld zum Leben nicht mehr. So auch bei Wolfgang und Hannelore, die laut einem Bericht trotz Ruhestand in der Drogerie arbeiten.
Hamburg – Das Renteneintrittsalter steigt Jahrgang für Jahrgang auf aktuell bis zu 67 Jahre. Erst kürzlich hat sich der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, für die Rente mit 70 ausgesprochen. Doch bereits jetzt arbeiten etliche Rentner trotz ihres hohen Alters weiter.
Arbeiten trotz Rente: Wenn das Geld nicht mehr reicht
Die Zahl der berufstätigen Rentner stieg in den vergangenen Jahren immer weiter. 2021 waren 1,05 Millionen Beschäftigte 67 Jahre oder älter, wie tagesschau.de berichtet. Auch der 72-jährige Wolfgang K. und die 78-jährige Hannelore H. arbeiten trotz ihres Alters noch. Vier Tage die Woche räumen sie je zwei Stunden in einer Drogerie in Hamburg Regale ein, wie die Hamburger Morgenpost berichtet.
Dafür erhalten Hannelore und Wolfgang jeweils 450 Euro. Würden sie mehr verdienen, würde ihnen die Rente gekürzt werden. Eigentlich haben die beiden den Job angenommen, um der Langeweile vorzubeugen. Mittlerweile ist er jedoch auch notwendig, um über die Runden zu kommen. Wolfgang erhält derzeit 1100 und Hannelore 1300 Euro Rente. „Früher hat das zum Leben gereicht und das Gehalt war ein schöner Bonus“, erklärt Wolfgang der Hamburger Morgenpost. Doch mit der hohen Inflation hat sich die Situation der Rentner verändert. „Seitdem die Preise steigen, bin ich darauf angewiesen.“
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren die Verbraucherpreise im Juli 2022 um 7,5 Prozent höher als noch im Vorjahresmonat. Besonders bei Nahrungsmitteln (14,8 Prozent teurer) und Energie (35,7 Prozent teurer) sind die Preise in die Höhe geschossen.
Hannelore und Wolfgang haben immerhin Spaß am Job. Er hilft ihnen dabei, fit zu bleiben – und zusätzlich den notwendigen Lebensunterhalt zur Rente hinzuzuverdienen. Aber wie lange soll das noch so weitergehen? „Na, solange es körperlich möglich ist! Bloß kein Müßiggang“, sagt Hannelore der Hamburger Morgenpost. Wolfgang fügt hinzu: „Bis die Rente wieder zum Leben reicht.“ (ph)