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Frankfurt – Während das Renteneintrittsalter kontinuierlich steigt, bekommen Rentner immer weniger Geld. So standen Menschen, die im Jahr 2022 in Rente gingen, durchschnittlich 100 Euro weniger zur Verfügung als der Generation vor ihnen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie die Augsburger Allgemeine berichtete. Die Folge: Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst und auswandern kommt immer häufiger infrage.
Das geht zumindest aus einer vom Unternehmen Wise in Auftrag gegebenen Umfrage hervor, bei der insgesamt 750 Personen, darunter 131 Rentner, teilgenommen haben. Demnach fassen nicht nur die Befragten im Ruhestand, sondern auch Berufstätige, Schüler und Studenten bestimmte Ziele ins Auge. Mit über 50 Prozent stehen vor allem europäische Länder bei den Auswanderungsplänen hoch im Kurs. Direkt dahinter folgen Nordamerika (12,3 Prozent) und Asien (11,4 Prozent).
Auswandern, aber wohin? Diese Länder sind bei deutschen Rentnern besonders beliebt
Laut der Umfrage stehen zwei Länder bei den Rentnern an der Spitze: Spanien und Ungarn mit jeweils 13 Prozent. Unter allen Alters- und Berufsgruppen wurde Spanien zum Sieger gekürt. Auf Platz zwei folgen die Schweiz und Thailand mit 9,3 Prozent, auf Platz drei die USA, Portugal und Bulgarien mit 5,6 Prozent. Zudem gaben viele der Befragten im Ruhestand an, dass sie sich vorstellen könnten, in Zukunft in skandinavischen Ländern wie etwa Norwegen oder Schweden zu leben.
Die Top fünf Auswanderungsziele für Rentner zusammengefasst:
- Spanien und Ungarn
- Schweiz und Thailand
- USA, Portugal und Bulgarien
- Italien, Norwegen, Schweden, Dänemark und Türkei
- Kanada und Argentinien
Um Rentnerinnen und Rentnern bei der Entscheidung zu helfen, kürt das US-amerikanische Reisemagazin International Living jährlich die besten Länder weltweit für den Ruhestand. Demnach kommt Costa Rica für Senioren am ehesten infrage. Die meisten Rentenzahlungen fließen hingegen nach Österreich.
Mehrheit der Rentner in Deutschland will nicht auswandern
Auf der anderen Seiten wollen rund 55 Prozent der Befragten nicht auswandern. Zu den entscheidenden Faktoren gehören mit 53,6 Prozent der Krankenversicherungsschutz, mit 49,6 Prozent die Distanz zur Familie sowie mit 48,8 Prozent die im Ausland entstehende Sprachbarriere. Bei der Wahl des Wohnorts legen die Befragten Wert auf ein gutes Gesundheitssystem, niedrige Lebenshaltungskosten, die Nähe zu Strand und Meer sowie sommerliche Temperaturen.
MEINE NEWS
Deutsche Rente im Ausland: Geht das?
Deutsche können ihre gesetzliche Rente grundsätzlich auch im Ausland beziehen, wobei die Zahlung von der Art der Rente und dem Zielland abhängt. Es ist wichtig, der DRV die neue Adresse im Ausland mitzuteilen, um die Zahlung sicherzustellen. Sozialversicherungsabkommen mit einigen Ländern können Einfluss auf Steuerpflichten und Rentenleistungen haben. Steuerliche Regelungen im Zielland sollten daher geprüft werden.
Quelle: Deutsche Rentenversicherung
Auf die Frage, was sie am wenigsten an Deutschland vermissen würden, wenn sie ihren Ruhestand im Ausland verbringen, nannten die meisten „Politik/Gesetze“. Danach folgen das Wetter und die vergleichsweise hohen Mietpreise.
Rentner sind sichtlich unzufrieden: Über 24 Prozent erhalten monatlich weniger als 1000 Euro
Insgesamt 32 Prozent der Personen im Ruhestand gaben an, dass die zumindest schon mal mit dem Gedanken gespielt haben, in ein anderes Land auszuwandern. Aus welchen Gründen die Befragten in ein anderes Land ziehen oder nicht auswandern wollen, geht aus der Umfrage nicht hervor. Allerdings sind 16,8 Prozent „überhaupt nicht zufrieden“ mit ihrer Rente. 27,5 Prozent sind dagegen „eher zufrieden“ und 22,1 Prozent „zufrieden“ mit ihren monatlichen Zahlungen.
Auch zur Höhe ihrer Rente wurden die Teilnehmenden befragt. Dabei erhält ein Großteil (36,6 Prozent) eine Rentenzahlung zwischen 1000 und 1500 Euro. 24,4 Prozent müssen mit weniger als 1000 Euro pro Monat auskommen. Bereits 2024 zeigte eine Statistik, dass über 40 Prozent der Rentner in Deutschland weniger als 1250 Euro netto zur Verfügung haben. Mehr als fünf Millionen der Betroffenen sind Frauen, wie die Erhebung des Statistischen Bundesamts zeigt. (cln)
