Teresa Toth, Merkur
Während sich Deutschland gegen einen Dürre-Sommer mit hoher Waldbrandgefahr wappnen muss, werden Italien, Kroatien und Spanien von heftigen Unwettern geplagt.
Kassel – Sonnenschein, kaum Wolken und Temperaturen über 20 Grad: Nachdem der Frühling eher nasskalt verlaufen war, darf sich Deutschland aktuell über bestes Sommerwetter freuen. Ein Ende ist erstmal nicht in Sicht. Doch die hohen Temperaturen sorgen im Juni für extreme Trockenheit, wie Wetterexperten warnen. Der Süden Europas dagegen muss mit heftigen Unwetter rechnen.
Wetter-Prognose: Niederschläge in Deutschland bleiben im Juni aus und sorgen für extreme Trockenheit
Vor vier Wochen hat das europäische Wettermodell noch einen regnerischen Juni prophezeit. Inzwischen ist jedoch klar, dass das Gegenteil der Fall ist und Deutschland sich stattdessen auf extreme Trockenheit einstellen muss. Laut dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) bringt der Juni deutlich weniger Regen bei gleichzeitig höheren Temperaturen als bisher üblich – es droht ein Dürre-Sommer. Den ersten Hitzetag soll es am Freitag (9. Juni) geben. Im Westen, Süden und Osten sind dann bis zu 30 Grad und mehr möglich.
Nachdem bereits der Mai vergleichsweise wenig Schauer gebracht hatte, könnte es im Juni ein Minus von mehr als 50 Prozent geben. „Das sind heftige Daten“, sagte Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Auch einzelne Schauer und Gewitter, wie sie am Freitag im Westen Deutschlands zu erwarten sind, bringen kaum Entspannung. „Der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“, so Jung.
Wetter in Deutschland und Europa: Wälder und Wiesen geraten bei der Trockenheit schneller in Brand
Mit den hohen Temperaturen steigt auch die Gefahr für Wald- und Wiesenbrände. „Da wird mal hier und dort eine Zigarette achtlos weggeworfen und schon geht es los“, warnt der Experte von wetter.net. Zuletzt war ein Feuer bei Kassel ausgebrochen. Zahlreiche Feuerwehrkräfte sowie ein Hubschrauber waren im Einsatz, um die Brände zu löschen.
Ungemütliches Wetter in Südeuropa: Starke Unwetter plagen Mittelmeer-Region
In Südeuropa sieht die Lage völlig anders aus: Hier tummeln sich die in Deutschland fehlenden Niederschläge und sorgen für heftige Unwetter. Gewitter, Hagel, Starkregen und Sturmböen drohen. Aktuell sorgt das Mittelmeertief vor allem in Italien und Spanien für heftige Schauer und Gewitter – am Mittwoch (7. Juni) zieht das Tief weiter Richtung Kroatien, Slowenien und die Türkei. Zwar treffen die Unwetter nicht jeden Ort, doch die betroffenen Gebiete müssen mit Überflutungen, Hangrutschen und Hagel- sowie Sturmschäden rechnen.