Ab kommenden Jahr hat die Post drei Tage Zeit, um einen Brief zuzustellen. Soll dieser schon am nächsten Tag ankommen, muss der Absender künftig mehr zahlen. Die Extra-Leistung kostet dann etwa doppelt so viel.
Wer es beim Briefversand eilig hat, der muss in Deutschland ab kommendem Jahr ein Einschreiben versenden. Der sogenannte Prio-Brief werde Ende 2024 eingestellt, teilte die Deutsche Post mit. Stattdessen sollen teurere Einschreiben ermöglichen, dass eine Sendung besonders schnell ankommt. Beim Prio-Brief zahlt man einen Aufpreis von 1,10 Euro zum normalen Porto und bekommt dafür die Zusicherung, dass er „mit einer höheren Wahrscheinlichkeit“ schon am nächsten Werktag ankommt. Der Prio-Brief ist eine Nische, ein großer Erfolg war er nie. Die Post begründete das Produkt-Aus damit, „dass Briefe nicht mehr die gleiche Eilbedürftigkeit wie vor 20 Jahren haben, als es noch nicht die breite Konkurrenz durch elektronische Medien gab“.
Normale Briefe werden länger unterwegs sein
Bislang ist der Vorteil des Prio-Briefs nur gering, weil der normale Versand in der Regel ohnehin schnell ist: Einer staatlichen Vorschrift zufolge müssen 80 Prozent der heute eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag da sein. Diesen Wert übertrifft die Post. Die meisten Standardbriefe, die 85 Cent kosten, sind also am nächsten Tag da – auch ohne Prio-Aufpreis. Das ändert sich: 2025 wird der Zeitdruck für die Post abgeschwächt, dann muss das Gros der Briefe erst nach drei Tagen ankommen.
3,20 Euro für eiligen Brief
Wer künftig einen eiligen Brief hat, der muss ein Einschreiben verschicken. Das werde „das Produkt für die schnellere Briefzustellung sein“, so die Post. Für den Verbraucher wird es teurer: Der Preisaufschlag beträgt bei einem Einwurf-Einschreiben derzeit 2,35 Euro, etwa doppelt so viel wie beim Prio-Brief. Ein als Einwurf-Einschreiben verschickter Standard-Brief kostet aktuell 3,20 Euro. Wird er als Prio-Brief aufgegeben, sind es 1,95 Euro. Wie teuer das Einschreiben 2025 kosten wird, ist noch unklar.