Blitzeis-Alarm in Deutschland
Unfälle ++ Unwetterwarnung in NRW ++ schulfrei in Teilen Deutschlands
Am Montagmorgen kann es auf den Straßen gefährlich glatt werden, warnt der Deutsche Wetterdienst. Autofahrer sollen vorsichtig fahren. In vielen Städten bleiben die Schulen geschlossen.
Gefährliches Glatteis hat weite Teile Deutschlands in der Nacht heimgesucht. Zunächst trat im Westen und Nordwesten, später in der Mitte gefrierender Regen mit Glatteis auf. Im Laufe des Montags soll es laut DWD auch im Nordosten und Osten verbreitet Glatteisregen geben.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net am Montagmorgen zu BILD: „Der Eisregen ist im gesamten Westen unterwegs und langsam das Blitzeis nach Osten. Aktuell ganz Hessen, Teile von Rheinland-Pfalz, Nordbayern besonders massiv betroffen."
Und Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de sagt zu BILD: „Aktuell noch Glätte im Rheinland mit heftigem Eispanzer. Am Mittag und zum Nachmittag erreicht die Eisfront Schleswig-Holstein, Hamburg, Hannover und ganz Ostdeutschland. Sobald Regen einsetzt Vorsicht.“
Für den Südwesten Brandenburgs hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) amtliche Unwetterwarnungen wegen gefrierenden Regens und Glatteis herausgegeben. Demnach trete am Montagvormittag zwischen Prignitz, Havelland und Fläming gefrierender Regen auf, der sich zum Mittag hin weiter nach Berlin und andere Teile Brandenburgs ausbreitet. Die Temperaturen liegen zwischen 1 und 4 Grad.
Angesichts dessen rät der DWD, den Aufenthalt im Freien weitestgehend zu vermeiden. Wer am Montag doch mit dem Auto unterwegs sein muss, sollte seine Fahrweise im Straßenverkehr anpassen.
Zudem legt der DWD Autofahrern nahe, vollzutanken und Decken sowie warme Getränke mitzunehmen. Sowohl im Straßen-, als auch im Schienenverkehr müsse mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
Nachdem Eisregen und Glätte in der Nacht zu Montag Niedersachsen und Bremen erreicht haben, ist es in der Früh zu zahlreichen Unfällen gekommen. Dabei ist auf der Autobahn 27 bei Walsrode-Hamwiede am frühen Morgen bei einem Unfall ein 25-jähriger Autofahrer getötet worden. Ein Sprecher der Autobahnpolizei Langwedel sagte am Morgen, dass das Auto aufgrund von Glätte von der Fahrbahn abgekommen sei.
Schon in der Nacht kam es auf den Straßen zu witterungsbedingten Unfällen. Bei einem Zusammenstoß von zwei Autos auf schneebedeckter Straße nahe Gaggenau (Kreis Rastatt) wurden vier Menschen verletzt. Eine 34-jährige Fahrerin wurde bei dem Aufprall eingeklemmt und musste von Rettungskräften aus dem Auto befreit werden.
In Rheinland-Pfalz kam es im Rhein-Lahn-Kreis zu Unfällen mit zwei Leichtverletzten. Im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei zwischen Mitternacht und 3 Uhr sieben witterungsbedingte Unfälle mit Sachschaden.
Das Problem: In den hohen Luftschichten hat sich warme Luft festgesetzt, aus der fällt Regen und der Regen kommt dann in den Bereich der Eisschicht und gefriert dort schlagartig fest. Der Erdboden ist nämlich noch einige Zentimeter tief gefroren. Das ist eine brandgefährliche Wetterlage!
Blitzeis legt Schulen lahm
In der Region Hannover fällt wegen des drohenden Eisregens am Montag an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen der Präsenzunterricht aus.
Das gelte auch für die Landeshauptstadt Hannover, teilte die Region mit. Auch in anderen Städten und Landkreisen in Niedersachsen soll der Präsenzunterricht entfallen. Eine Übersicht finden Sie hier.
Das kündigten etwa die Landkreise Celle, Hameln-Pyrmont, Grafschaft Bentheim, Leer, Osterholz, Stade, Wittmund und Vechta sowie die Städte Delmenhorst, Hildesheim und Wolfsburg an - außerdem Stadt und Landkreis Osnabrück. In Stadt und Landkreis Göttingen entfällt der Unterricht an Grund- und weiterführenden Schulen, aber nicht an den berufsbildenden Schulen.
Blitzeis-Alarm auch in ganz Nordrhein-Westfalen: Der Wetterdienst rät dazu, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Zudem werden erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartet.
Auch in Düsseldorf bleiben die Schulen und Kitas am Montag aufgrund der Unwetterwarnung geschlossen, wie die Stadt mitteilte. Für eine Notfallbetreuung sei gesorgt. Ebenso bleiben die Grund- und weiterführenden Schulen im Landkreis Göttingen am Montag geschlossen.
Eltern in Mecklenburg-Vorpommern müssen ihre Kinder am Montag wegen Blitzeisgefahr nicht zur Schule schicken. „Wenn Erziehungsberechtigte aus diesem Grund Schülerinnen und Schüler nicht zur Schule schicken, ist der Unterrichtsausfall nicht als unentschuldigt zu werten“, heißt es in einer Mitteilung des Bildungsministeriums. Volljährige Schülerinnen und Schüler sollen selbst entscheiden, ob sie trotz des Wetters zum Unterricht kommen möchten.