Die Reform der Rentenbesteuerung bringt Änderungen. Doch nicht alle Jahrgänge profitieren gleichermaßen. Ein Überblick zur aktuellen Lage.
Die Besteuerung der Renten ist seit Jahren umstritten, besonders wegen der Gefahr einer Doppelbesteuerung. Neue Gesetze sollen diese beheben, doch die Umsetzung bleibt komplex. Einige Jahrgänge können spürbar entlastet werden, während andere kaum Vorteile haben. Experten haben die Auswirkungen der Reform analysiert und liefern erste Ergebnisse dazu, wer profitiert und wer weiterhin benachteiligt bleibt.
Die Regierung hat beschlossen, die Doppelbesteuerung der Renten durch das Wachstumschancengesetz zu vermeiden. Seit 2023 steigt der steuerpflichtige Rentenanteil jährlich nur noch um 0,5 Prozentpunkte, wodurch die volle Besteuerung erst 2058 erreicht wird. Laut Finanzmathematiker Werner Siepe profitieren die Jahrgänge 1975 bis 1980 am meisten. So können 1975 Geborene je nach Einkommen bis zu 23.522 Euro Steuervorteil erzielen, während die Jahrgänge 1960 und 1990 nur geringe Vorteile haben.
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Langfristige Auswirkungen der neuen Regelungen in der Rentenbesteuerung
Das Wachstumschancengesetz zielt darauf ab, die Belastung für Rentner sozialverträglicher zu gestalten. Die schrittweise Einführung verlängert die Übergangszeit, was den steuerfreien Anteil der Rente erhöht. Trotzdem gibt es weiterhin Doppelbesteuerungsfälle, insbesondere bei Selbstständigen und Alleinstehenden, da ihre Rentenbeiträge oft schon einmal versteuert wurden und im Ruhestand erneut besteuert werden.
In einer von Werner Siepe durchgeführten Fallstudie von 2022 zeigt sich, dass die Jahrgänge unterschiedlich von den neuen Regelungen profitieren. Die Berechnungen basieren auf einer geschätzten jährlichen Steigerung des Besteuerungsanteils um 0,5 Prozent. Während die Jahrgänge 1975 und 1980 durch die verlängerte Übergangszeit Steuervorteile von bis zu 23.522 Euro erzielen können, sind die Auswirkungen für andere Jahrgänge weniger positiv. Die Jahrgänge 1960 und 1990 profitieren am wenigsten, mit einer Steuerersparnis von maximal 5.259 Euro. Kritiker betonen, dass diese Ersparnisse lediglich eine Korrektur früherer Benachteiligungen sind und nicht als echte Steuervorteile gelten.
Die Reform ist ein Fortschritt, doch sie löst nicht alle Probleme. Einige Gruppen bleiben von der Doppelbesteuerung betroffen. Experten raten Rentnern, Steuerunterlagen und Rentenmitteilungen aufzubewahren, um im Fall von Streitigkeiten ihre Rechte zu sichern. Die Diskussion über eine faire Rentenbesteuerung wird wohl weitergehen, auch wenn erste Verbesserungen umgesetzt wurden. Auch interessant: Droht Deutschen im Ausland die Doppelbesteuerung? Wirbel um Papier aus dem Finanzministerium.


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