Schon 106 Tote und rund 4500 Infizierte in China – jetzt hat das Corona-Virus auch Deutschland erreicht. Das bayerische Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass sich ein Mann aus dem Landkreis Starnberg (Oberbayern) mit dem Corona-Virus infiziert hat.
Der Patient befinde sich nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) „klinisch in einem guten Zustand“. Er werde medizinisch überwacht und sei isoliert untergebracht.
Die engen Kontaktpersonen des infizierten Mannes würden „ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert“, teilte das Ministerium ferner mit. Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem Erreger zu infizieren, werde vom zuständigen Team des LGL sowie vom Robert Koch-Institut (RKI) „derzeit als gering erachtet“. Weitere Details wollen das bayerische Gesundheitsministerium und das LGL am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz bekanntgeben.
Virus-Alarm in China – jetzt reagiert die Bundesregierung. Ein Krisenstab entscheidet, ob Deutsche ausgeflogen werden.
Die Sorgen vor der weiteren Verbreitung des Corona-Virus haben dem Dax auf Talfahrt geschickt.
Das bayerische Gesundheitsministerium und das LGL wollen die Öffentlichkeit am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz informieren. Der Ministeriumssprecher betonte: „Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von der „Task Force Infektiologie“ des LGL und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet.“
Das neue Virus stammt ursprünglich vermutlich von einem Markt in Wuhan, wo es wohl von dort gehandelten Wildtieren auf den Menschen übersprang. China hat im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung drastische Maßnahmen ergriffen: In der Provinz Hubei wurden mehr als 45 Millionen Menschen weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Fern- und Nahverkehr wurden gestoppt.
Nach derzeitiger Einschätzung von Experten verläuft die neuartige Lungenkrankheit offenbar in den meisten Fällen mild, möglicherweise sogar ohne Symptome. Von den in China registrierten Todesfällen gehen die meisten nach bisherigen Erkenntnissen auf ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen zurück.
Der neue Erreger ist dem Virus hinter der Sars-Epidemie 2002/2003 sehr ähnlich. Damals hatte es nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen November 2002 und Juli 2003 lediglich neun Nachweise in Deutschland gegeben. Todesfälle gab es hier nicht.
(C) Bild 2020
- 26 January 2020