Berlin – Jens Spahn (CDU) hat vorausgesagt, dass das Renteneintrittsalter in den 2030er Jahren weiter steigen wird. Bei der Rente ab 67, die planmäßig 2031 erreicht wird, könne es nicht bleiben. Das sagte Spahn am Montag in der ARD-Sendung „Maischberger“. Das Rentenalter werde „schrittweise Jahr um Jahr und dann Monat um Monat weiter steigen müssen.“ Im Bundestag wird aktuell über ein Rentenpaket diskutiert. Zum Gesetzesentwurf gehören die Stabilisierung der Rentenhöhe bei 48 Prozent und die sogenannte Aktivrente.
Hintergrund der Diskussion sind die steigenden Ausgaben für die Rente. Allein in diesem Jahr ist fast ein Drittel des Bundeshaushalts für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales vorgesehen. Der Großteil davon entfällt auf die Rentenversicherung. Und diese Ausgaben werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter steigen: Denn aufgrund des demografischen Wandels gehen immer mehr Menschen in Rente, während immer weniger Menschen arbeiten. Außerdem beziehen die Rentnerinnen und Rentner aufgrund der steigenden Lebenserwartung immer länger Rente. Beide Faktoren lassen die Ausgaben des Staats und die Rentenbeiträge immer weiter ansteigen.
Merz-Regierung will Renteneintrittsalter schrittweise erhöhen
Eine Lösung dafür ist, das Renteneintrittsalter der Lebenserwartung anzupassen. Nach der aktuellen Gesetzeslage geht man mit 66 Jahren in Rente, bis 2031 soll die Grenze auf 67 Jahre angehoben werden. Ein Gremium um Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) hatte jüngst die Rente ab 70 gefordert. Ein Vorbild ist Dänemark. „Wenn wir immer länger leben, werden wir einen Teil dieser längeren Lebenszeit auch arbeiten müssen“, sagte auch Spahn bei Maischberger. Allerdings sei eine Rente ab 70 für ihn zum aktuellen Zeitpunkt nicht die richtige Debatte.
Allerdings ist es nicht so, dass alle Menschen mit 66 Jahren in Rente gehen. Wie der Tagesspiegel vorrechnet, nutzte fast ein Viertel der Rentnerinnen und Rentner letztes Jahr die sogenannte „Rente mit 63“. Denn nach der aktuellen Regelung kann man 45 Jahren Beitragszahlung in Rente gehen – und das auch mit weniger als 66 Jahren. Die Altersgrenze dafür wird schrittweise angehoben, bis 65 Jahren für den Geburtsjahrgang 1965 und alle Jüngeren. Ökonominnen und Ökonomen kritisieren diese Rente nach 45 Jahren. Sie entziehe dem Arbeitsmarkt dringend benötigte Arbeitskräfte. Laut Tagesspiegel wird das Modell deutlich häufiger in Anspruch genommen, als es bei seiner Einführung erwartet worden war. Der Anstieg des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre betrifft also nicht für alle Menschen, ein Großteil kann weiter früher in Rente gehen.
Merz-Regierung: Renten sollen bei 48 Prozent stabil bleiben
Trotz der steigenden Ausgaben will die Bundesregierung die Höhe der Rente stabilisieren. Das war ein zentrales Wahlversprechen der SPD und steht jetzt Gesetzesentwurf für das Rentenpaket. Ziel ist, die Standardrente bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens zu halten. Die Standardrente ist die Rente, die nach 45 Beitragsjahren mit durchschnittlichem Einkommen gezahlt wird.

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