Auf einem Strandabschnitt in Norderney hat das Sturmtief Schäden angerichtet
Quelle: dpa/Volker Bartels
Das Bundesamt für Seeschifffahrt hat für die deutsche Nordseeküste eine Warnung herausgegeben. Auf Norderney wurde frisch aufgeschütteter Sand durch den Sturm erneut weggespült. Retter mussten auch einem Frachter mit Maschinenschaden helfen.
Für die deutsche Nordseeküste besteht am Mittwoch eine Gefahrenlage, auch eine Sturmflut könnte drohen. Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte, werde das Hochwasser am Vormittag und Mittag an der ostfriesischen Küste und im Wesergebiet dreiviertel bis einen Meter höher auflaufen als normal. An der Nordseeküste spricht das BSH von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.
Der Höhepunkt des Sturms werde am Mittwochnachmittag und in den Abendstunden erwartet, sagte Meteorologe Andreas Tschapek vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Hamburg. Vor allem im Zusammenhang mit Schauern und Gewittern, die von der Nordsee kommend aufziehen, seien auch schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um 95 Kilometer pro Stunde möglich.
Neben der Küste und im Harz ist es auch im Binnenland stürmisch: Dort erwartet der Wetterdienst Windböen der Stärke 7 um 55 Kilometer pro Stunde oder stürmische Böen der Stärke 8. „Ab der zweiten Nachthälfte wird sich der Wind wieder abschwächen“, sagte Tschapek.
Auch eine Fähre verzögerte sich
An der Küste überspülte das Wasser vereinzelt bereits am Mittwochmorgen Hafenflächen und Strände. Auf Spiekeroog war etwa die Hafenfläche überflutet, so dass sich eine Fährabfahrt verzögerte, wie die Nordseebad Spiekeroog GmbH mitteilte. Auch auf der Nachbarinsel Wangerooge sorgen hohe Wasserstände laut der Deutschen Bahn, die den Schiffsverkehr betreibt, für Abweichungen im Fahrplan. Von und zu anderen Inseln lief der Fährverkehr weitgehend nach Plan.
Auf Norderney tosten die Wellen am Strandabschnitt „Weiße Düne“ um ein Holzgerüst, auf dem in den Sommermonaten Umkleidekabinen und die Badeaufsicht untergebracht sind. Dann ist das Gerüst am Strand mit Sand zugeschüttet. Vergangene Sturmfluten haben den erst im letzten Jahr neu aufgeschütteten Sand bereits wieder fortgespült.
In Hannover blieben der Große Garten und die Freiflächen des Berggartens in den Herrenhäuser Gärten am Mittwoch wegen des Sturms geschlossen. Die Stadtverwaltung warnte vor dem Betreten von Wäldern und Parkanlagen.
Bei Sturm und vier Meter hohen Wellen sorgte bereits am Dienstagabend ein mit Maschinenausfall treibender Stückgutfrachter auf der Nordsee westlich von Helgoland für einen Einsatz des Havariekommandos. Der Notschlepper „Nordic“ lief zu dem Havaristen aus und stellte eine Notschleppverbindung her. Ein Hubschrauber der Bundespolizei setzte zudem zwei Spezialisten auf dem Frachter ab. Nach einigen Stunden konnte die Maschine des Frachters wieder zum Laufen gebracht werden.
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